Islamisch-christlicher Dialog

Texte

 

Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über das Verhältnis zu den nichtchristlichen Religionen (1965)

"Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten. -
Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslimen kam, ermahnt die heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen." (Nostra aetate Nr.3)

 

 

 

Jesus in der Sicht des Islam

Der Islam spricht mit besonderer Hochachtung von Jesus. Er ist im Koran ein bedeutender Prophet, der in der Geschichte Gottes mit den Menschen einen herausragenden Platz einnimmt. Mit den anderen Propheten wie Adam, Noach, Abraham und Mose gehört er zu den Vorläufern von Mohammed, dem wichtigsten Propheten Allahs. Jesus ist Lehrer der Nächstenliebe, Ankündiger des Gerichts und Wundertäter. Er hat Tote erweckt und die Thora erfüllt. Die Erzählungen von der Geburt Jesu haben große Ähnlichkeit mit den biblischen Erzählungen. So sendet Gott seinen Geist zu Maria. Die Geburt aus der Jungfrau Maria wird nicht bezweifelt. Der Koran bestreitet aber den Tod Jesu am Kreuz. Jesus ist nach dem Koran kein Gottessohn und er erlöste die Menschheit nicht durch seinen Tod am Kreuz.

   
 

Gegenüberstellung der Sure 19 im Koran
und Lk 1, 26-38 und 2,4-14.

 


Und gedenke im Buch der Maria, als sie sich von ihren Angehörigen an einen östlichen Ort zurückzog. Sie nahm sich einen Vorhang vor ihnen. Da sandten Wir unseren Geist zu ihr. Er erschien ihr im Bildnis eines wohlgestalteten Menschen. Sie sagte: "Ich suche beim Erbarmer Zuflucht vor dir, so du gottesfürchtig bist." Er sagte: "Ich bin der Bote (Engel) deines Herrn, um dir einen lauteren Knaben zu schenken." Sie sagte: "Wie soll ich einen Knaben bekommen? Es hat mich doch kein Mensch berührt, und ich bin keine Hure." Er sagte: "So wird es sein. Dein Herr spricht: Das ist Mir ein leichtes. Wir wollen ihn zu einem Zeichen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns machen. Und es ist eine beschlossene Sache." So empfing sie ihn. Und sie zog sich mit ihm zu einem entlegenen Ort zurück. Die Wehen ließen sie zum Stamm der Palme gehen. ...(und sie gebar einen Sohn). Dann kam sie mit ihm zu ihrem Volk, indem sie ihn trug. Sie sagten: "O Maria, du hast eine unerhörte Sache begangen. O Schwester Aarons, nicht war dein Vater ein schlechter Mann, und nicht war deine Mutter eine Hure." Sie zeigte auf ihn. Sie sagten: "Wie können wir mit dem reden, der noch ein Kind in der Wiege ist?" Er sagte: "Ich bin der Diener Gottes. Er ließ mir das Buch zukommen und machte mich zu einem Propheten. Und Er macht mich gesegnet, wo immer ich bin. Und Er trug mir auf, das Gebet zu verrichten und die Almosensteuer zu geben, solange ich lebe, und pietätvoll gegen meine Mutter zu sein. Und er machte mich nicht zu einem unglückseligen Gewaltherrscher. Und Friede sei über mir am Tag, da ich geboren wurde, und am Tag, da ich sterbe, und am Tag, da ich wieder zum Leben erweckt werde." Das ist Jesus, der Sohn Marias.

 

 

 

 

 

 

 

Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus Davids stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: "Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir." Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: "Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben." Maria sagte zu dem Engel: "Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?" Der Engel antwortete ihr: "Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich." Da sagte Maria: "Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast." Danach verließ sie der Engel. .......So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt; denn er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit der Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: "Fürchtet Euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt." Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: "Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade!"

 

 

 

 

 

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