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Kriegsgegner
auf dem Marktplatz ließen sich nicht entmutigen
"Abrüstung jetzt!", "Rückfall
in die Barbarei", "Bush ist ein Verbrecher" waren die Parolen
Wir dürfen uns nicht
entmutigen lassen, auch wenn der Krieg begonnen hat!, appellierte
Henning Zierock, Vorsitzender der Tübinger Gesellschaft Kultur
des Friedens, an die 1500 Kriegsgegner, die sich am Samstag auf
dem Tübinger Marktplatz versammelt hatten.
Das Friedensplenum hatte zu
der Kundgebung aufgerufen. Zierock lobte das Engagement der Tübinger
Schüler/innen. Es ist gut, dass sie sich das Recht nahmen,
zu demonstrieren, statt gleichgültig in ihren Klassenzimmern zu sitzen.
Mit Parolen wie Gewalt
ist die letzte Zuflucht des Unfähigen und Abrüstung
jetzt! drückten die Friedensbewegten ihre Wut und Enttäuschung
über den Irak-Krieg aus. Dekanin Marie-Luise Kling-de Lazzer, die
für die evangelischen und katholischen Kirchen Baden-Württembergs
sprach, befürchtet, dass dieser Krieg der christlichen Welt angelastet
und das ohnehin komplizierte Verhältnis zwischen Christen und Muslimen
weltweit schwer belasten werde. Sie empörte sich zudem, dass die
Kirchen nicht gehört wurden. Dieser Krieg ist eine Brüskierung
der UNO und der völkerrechtlichen Vereinbarungen.
Peter Dietrich, Betriebsrat
der Walter AG, nannte den Krieg einen Rückfall in die Barbarei.
Bush habe durch seine rücksichtslose und arrogante Politik, eine
Situation geschaffen, die über Jahre hinweg verheerende Folgen haben
werde. Nur durch soziale Gerechtigkeit ist weltweit Frieden zu schaffen.
Nach dem ersten Entsetzen habe ihn die Wut gepackt, sagte Frieder Haid
vom Jugendbündnis. Bush bricht Gesetze Bush ist ein
Verbrecher.
Eva-Maria Kustermann vom AK
Palästina sorgt sich, dass im Schatten des Irak-Krieges die Palästinenser
von der israelischen Regierung vertrieben werden könnten (siehe Seite
21 und die Südwestumschau ).
Text: sw
Bild(er): Yvonne Berardi
SCHWÄBISCHES TAGBLATT 23.03.2003
Online Redaktion: Klaus-Peter Eichele
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