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          Das ökumenische Kirchenasyl  
      in Tübingen  | 
    
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        Pressemeldungen 
         Îm Schwäbischen Tagblatt vom 30.10.2001, S. 15: Gegen Abschiebung Drei Tübinger 
          ketteten sich ans Innenministerium Derselbe Vorgang in der Stuttgarter Zeitung: Demonstranten 
          ketten sich  Aktivisten wollen Bleiberecht für kurdische Familie im Tübinger Kirchenasyl erreichen - Polizei beendet Aktion Aus Protest gegen die geplante Abschiebung einer Familie aus Tübingen haben sich gestern drei Demonstranten an das Innenministerium in der Dorotheenstraße gekettet. Nach einer halben Stunde beendete die Polizei die nicht angemeldete Aktion. Von ChristopherZiedler Die Aktivisten der Flüchtlingsinitiative 
          "Kein Mensch ist illegal" wollten mit der Aktion auf die Situation 
          der türkisch-kurdischen Familie Güler aus Tübingen aufmerksam 
          machen. Diese sei bereits 1990 in die Bundesrepublik gekommen und soll 
          nun ausgewiesen werden. Seit dem 1. August vergangenen Jahres beherbergen 
          neun Tübinger Kirchengemeinden die sechs Familienmitglieder, von 
          denen bisher nur dem Sohn Asyl gewährt wurde. Die insgesamt etwa 20 Demonstranten 
          kritisierten, dass die "politische Verfolgung der Eltern und Geschwister" 
          in Abrede gestellt werde. Gerade aber die Mutter sei in der Türkei 
          sexueller Folter ausgesetzt gewesen. Weil "weder die umfangreichen 
          Versuche, durch Lobbyarbeit Einfluss zu nehmen, noch eine Unterschriftenkampagne" 
          die Lage der Familie verbessert hätten, habe man sich nun angekettet. 
          Polizeisprecher Stefan Hetterich sprach, nachdem sich die Demonstranten 
          selbst wieder losgekettet hatten, von einer "harmlosen Geschichte". 
          Allerdings werde geprüft, ob die drei Angeketteten wegen Nötigung 
          belangt werden könnten. Dem Ministerium von Thomas 
          Schäuble (CDU) warfen die Protestierer "rassistisch motivierte 
          Engstirnigkeit" vor. Der gestrige Protest bilde lediglich den "Auftakt 
          einer Aktionsreihe gegen die baden-württembergische Abschiebepraxis", 
          so die Organisatoren. Alice Loyson-Siemering. die Sprecherin des Innenministeriums, 
          wies die Vorwürfe zurück. Der problematische Fall der Familie 
          Güler sei dem Ministerium natürlich bekannt: "Wir arbeiten 
          an einer Lösung außerhalb des laufenden Asylverfahrens." 
 Mit Ketten gegen die Abschiebung: Mitglieder einer Flüchtlingsinitiative 
           Stuttgarter Zeitung, Dienstag. 
          30. Oktober 2001, S. 20   | 
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