Asylarbeit
|
Die Abschiebe-Praxis in Baden-Württemberg ist inhuman und widerspricht unserem Grundgesetz. Sie widerspricht aber insbesondere unserer christlichen Moral: »Die wohlhabenderen
Nationen sind verpflichtet, so weit es ihnen irgend möglich ist,
Ausländer aufzunehmen, die auf der Suche nach Sicherheit und Lebensmöglichkeiten
sind, die sie in ihrem Herkunftsland nicht finden können. Die öffentlichen
Autoritäten sollen für die Achtung des Naturrechts sorgen, das
den Gast unter den Schutz derer stellt, die ihn aufnehmen.«
|
||
Schwäbisches Tagblatt, 15. Dezember 2005, S. 23 An zwei SträngenFamilie Tran: Tappeser sucht Kontakt zu MinisterTÜBINGEN (hoy). Eine
parteiübergreifende Initiative für ein Bleiberecht der vietnamesischen
Familie Tran aus Tübingen wird es vorerst ohne Beteiligung des CDU-Landtagskandidaten
Klaus Tappeser geben. In einem Brief hatte die SPD-Abgeordnete
Rita Haller-Raid den Rottenburger Oberbürgermeister dazu aufgefordert,
gemeinsam mit Boris Palmer (Grüne) eine Stellungnahme im Fall Tran
bei Innenminister FIeribert Rech abzugeben (wir berichteten gestern). Tappeser warnt dagegen im Fall
Tran vor zu viel Öffentlichkeit. Er betonte auf Nachfrage, dass er
selbst "im Gepräch mit Rech" sei. Und: "Ich werde
versuchen, etwas für die Familie Tran zu erreichen." In seinem
gestrigen Brief an Haller-Haid freut sich Tappeser zwar darüber,
dass er mit ihr "bei Familie Tran am gleichen Strang zieht".
Im Gegensatz zu der SPD-Abgeordneten vertritt er jedoch die Meinung: "Schwebende
Verfahren, bei denen es unmittelbar um menschliche Schicksale geht, eignen
sich selten zur öffentlichen Diskussion, insbesondere in Wahlkampfzeiten." Haller-Haid wertet Tappesers
Schreiben als "enttäuschend und verzagt". Sie bedauert,
dass Tappeser nicht berichte, welche Aussagen der Innenminister zu Trans
gemacht habe. Boris Palmer spricht sich ausdrücklich für eine
parteiübergreifende Initiative aus. Er hat dem Innenminister Rech
in einem Brief seine Position im Fall Tran dargelegt. Darin kritisiert
er die Vorgehensweise der Härtefallkommission gegen Familie Tran
und die Ablehnung als Härtefall ohne Begründung. Vermutlich
habe die Kommission "zu sehr nach Aktenlage" entschieden, das
heißt nach den früheren Vorstrafen des Vaters und dem Sozialhilfebezug.
Als Innenminister habe Rech den Spielraum, entgegen der Empfehlung der
Kommission eine andere Entscheidung zu treffen. Unterdessen wartet Trans Rechtsanwalt Reinhard Treimer immer noch auf eine Rückmeldung der Tübinger Stadtverwaltung. Dort hatte er am vergangenen Freitag die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis für Trans und ihre drei Kinder "aus humanitären Gründen" beantragt,. Bislang, so Treimer, gebe es keine Bestätigung der Stadt, dass sein Schreiben eingegangen sei. Tübingens Erster Bürgermeister Gerd Weimer machte gestern jedoch deutlich: "Die Stadt Tübingen ist nicht Herr des Verfahrens." Sie müsse das Schreiben des Anwalts an das zuständige Regierungspräsidium weiterleiten. Dieses werde wohl Treimers Antrag ablehnen. Noch nicht entschieden hat außerdem das Verwaltungsgericht Sigmaringen über den Rechtsschutz der Trans. |
||
|
||
|