Meditation

 

  Unsere Texte über Meditation

Wir sagten oben, dass zur Meditation am Freitagmorgen keine Vorkenntisse erforderlich seien: Wir lernen durch Tun. Dennoch ist es sinnvoll, sich mit diesem Thema eingehender auseinander zu setzen. Wir haben es bei der Meditation nicht nur mit einer ganz alte Kultur der Menschheit zu tun, durch die der Mensch übend zu sich, zu seiner »Mitte« findet, sondern es gibt auch darüber ein Wissen. Eines der Themen, mit der sich übrigens auch die Pädagogik beschäftigt, ist die »Leiblichkeit« des Menschen. Beim Meditieren erleben wir zunächst ganz intensiv unseren Leib, unsere Sinne. 

Wenn Sie darüber mehr wissen wollen, schlagen wir Ihnen zur Lektüre einige Texte vor. Der erste stammt von dem Psychologen Karlfried Graf Dürkheim. Graf Dürkheim war es übrigens - zusammen mit dem Jesuitenpater Hugo Lasalle - , der die Zen-Meditation im Nachkriegs-Deutschland breiteren Kreisen bekannt gemacht hat. Der erste Text »Der Leib, der man ist«, führt Sie in anthropologisches Wissen ein. Verlieren Sie nicht den Mut, wenn Sie nicht alles sofort verstehen. Solche Texte erschließen sich manchmal erst nach mehrfacher Lektüre. Und: Wenn Sie Erklärungen und Hilfe brauchen, schreiben Sie uns.

Der zweite Text »Der Bezug des Menschen zum Oben und Unten, zur Welt und zu sich selbst«
ist ebenfalls von Graf Dürkheim. Er hat etwas mit den Eutonieübungen zu tun, die wir vor jeder Meditation verrichten. Eutonieübungen bemühen sich um eine Art Körpersprache: Wir drücken mit bestimmten Gesten symbolisch (im Rhythmus des Atems) bestimmte Grundbefindlichkeiten unseres menschlichen Daseins aus, z.B. Oben und Unten.

Der dritte Text von Hugo Makibi Enomiya-Lasalle führt uns ein in die Zen-Meditation. Diese alte Tradition des Zen-Buddhismus kann unserer abendländischen Denkweise eine wichtige Ergänzung und Korrektur bringen. 

Ein letztes Wort noch zum Lesen dieser Texte - ein Wort aus der Feder von Sr. Waltraud Herbstrith, einer Karmelitin vom Edith-Stein-Karmel in Tübingen - ein Text, der seit dem 11. September 2001 wieder hochaktuell ist:

»Jeder der bei Lasalle oder anderen einen Meditationskurs in der strengen Stille des einfachen Da-Sitzens erlebt hat, weiß, dass diese Form der Meditation keine Spielerei, nichts Modisches ist, sondern hartes Brot, das nur der verträgt, dem es wirklich um Befreiung von seinem vordergründigen Ich geht, um wahre Selbst-Losigkeit durch Selbst-Findung. (...
) Nur der selbst-lose Mensch, der nicht nur sich, sondern auch Gott und den Mitmenschen ernst nimmt, kann wirklich brüderlich sein. Frieden kann nur der bringen, der Frieden in sich erfährt. Darum kann Meditation ein wichtiger Weg sein, zu diesem Frieden zu gelangen. Der vietnamesische buddhistische Mönch Thich Nhat Hanh faßte dieses weltweite Verlangen nach gegenseitigem Verstehen auf der Zweiten Weltkonferenz der Religionen in Löwen 1974 in die Worte:

"Wir sind hier zusammengekommen, um uns als Menschen zu begegnen, als Menschen, die wirklich ihre Religion leben, um miteinander die Erfahrungen dieses religiösen Lebens zu teilen, um einander die Bereitschaft anzubieten, aufeinander zu hören, zu verstehen, zu verändern und zu unterstützen.
Brüder und Schwestern, indem wir die Erfahrungen unseres Lebens anbieten, unser Herz, unsere Einsicht, die Erfahrungen unseres Leidens, werden wir fähig sein, etwas gemeinsam zu sein, was beweisen wird, dass Friede möglich ist. ... Viele haben die Religion als Ursache des Krieges verurteilt, und dennoch, die, die hier versammelt sind, glauben noch unerschütterlich daran, dass echte religiöse Erfahrung die stärkste Quelle des Friedens ist." « *)

*) In: Hugo M. Enomiya-Lasalle SJ: Kurz-Information über Zen. Ausgewählt und eingeführt von Waltraud Herbstrith. Aschaffenburg: Kaffke-Verlag 1992 (4. Auflage, Schriftenreihe zur Meditation Nr. 16), S. 6 f.

Wer sich noch tiefer in die Begründungszusammenhänge der Meditation hineinwagen möchte, sei auf die Publikationen von Willigis Jäger hingewiesen. Als kleine Kostprobe stellen wir Ihnen aus seinem Buch "Die Welle ist das Meer. Mystische Spiritualität." Hrsgg. von Christoph Quarch. Freiburg im Breisgau: Herder 2000 vor: Auf dem Grunde des Bechers wartet Gott

 



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