Weihnachten 2002
 

Adeste fideles?
Wo bleiben wir Christen?
Lasst uns den wenigen mutigen nach "Bethlehem" folgen!

Pressestimmen zur Kusterdinger und Gomaringer Weihnachtsabschiebung


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Schwäbisches Tagblatt vom 16. Januar 2003:

Schweigen in Stuttgart

Innenministerium lässt sich Zeit mit Antwort

KREIS TÜBINGEN (us/slo). Nachdem die Familie Jashari in Kusterdingen abgeschoben wurde, ging eine Welle der Solidarität durch die Härten. Das baden-württembergische Innenministerium als oberste Behörde in Asylsachen gibt dazu noch keine Stellungnahme ab. Inzwischen droht der Gomaringer Familie Advijaj ein ähnliches Schicksal.

Dieter Wiesinger, Pressesprecher der Stuttgarter Behörde, erklärt nur, es habe zu den Jasharis eine Anfrage des Abgeordneten Boris Palmer gegeben, und das Innenministerium wünsche nicht, dass Palmer diese Antwort aus dem SCHWÄBISCHEN TAGBLATT erfahre. Auch dazu, wann eine Stellungnahme zu erwarten sei, konnte Wiesinger nichts sagen, das mache die zuständige Fachabteilung aus dem Innenministerium - die Behörde hält sich bedeckt.

Die "organisatorische und rechtliche Abwicklung der Abschiebung", wie es im Amtsdeutsch heißt, vollzieht die Bezirksstelle für Asyl in Reutlingen, die aber keine selbstständige Behörde ist, sondern eine Außenstelle des Regierungspräsidiums Tübingen. Sie beginnt zu arbeiten, wenn ihr die Akten des Ausländeramts am Landratsamt zugestellt werden, bei "vollziehbar ausreisepflichtigen Ausländern". Regierungspräsident Hubert Wicker war gestern nicht im Hause, er musste in Leutkirch den neuen Oberbürgermeister einsetzen. Pressesprecherin Grit Puchan weiß, dass im Regierungspräsidium überlegt wurde, noch einmal eine Stellungnahme zum Fall Jashari abzugeben, doch hätte es keine neuen Argumente gegeben. "Wir müssen eben die Gesetze ausführen", sagt Grit Puchan. "Dann wird uns erwidert, wir bräuchten andere Gesetze, aber die machen ja nicht wir."

Das Schicksal der Familie Advijaj werde im Regierungspräsidium als normaler Abschiebefall behandelt. Außerdem habe die Familie am 10. Dezember unterschrieben, dass sie am 31. Dezember ausreisen wolle, so Puchan. Wie berichtet wurde damit der erste Abschiebeversuch verhindert.

Für die Advijajs setzt sich unter anderen auch die SPD-Abgeordnete Rita Haller-Haid ein. Sie schrieb gestern einen Brief an den baden-württembergischen Innenminister Thomas Schäuble, in dem sie die geplante Abschiebung der Familie als "nicht nachvollziehbar" bezeichnet. Die Familie könne als Angehörige einer Minderheit nicht in ihre ursprüngliche Heimat, den Kosovo, zurück, weshalb nun die Abschiebung nach Belgrad geplant sei. Haller-Haid: "Dort gehören sie ebenso zu einer Minderheit, die noch dazu, aufgrund ihrer Hautfarbe, sofort als solche zu erkennen ist. Ashkali werden in Rest-Jugoslawien bekanntlich als Kosovo-Albaner angesehen und daher ebenfalls verfolgt. Gilt die Devise: Egal wohin, Hauptsache weg?

Weitere Texte zur Kusterdinger Weihnachtsabschiebung im Schwäbischen Tagblatt vom 17. Januar 2003.




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