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Schwäbisches
Tagblatt vom
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LeserbriefeSchwäbisches Tagblatt, 8. Februar 2003 Die Kusterdinger
Familie Jashari wurde unter anderem deshalb abgeschoben, weil sich der
Vater strafbar gemacht habe, sagt das baden-württembergische Innenministerium.
Ein Freund der Familie beleuchtet den Hintergrund. »Rosstäuschertricks« "Den Staat jahrelang
betrogen" schreibt Herr Rist in seinem Leserbrief vom 6. Februar.
Schön, seine Vorurteile bestätigt zu bekommen. Ein Blick auf
die Wirklichkeit kann da nur stören. Ich tue ihn trotzdem und gebe
wieder, was ich darüber weiß, auch von Jasharis selbst, die
ich all die Jahre als vertrauenswürdig erlebt habe. "Unter falschem Namen
eingereist": Frau Jashari hat sich unter ihrem Mädchennamen
eingetragen, weil in den Lagern das Gerücht umging, Ehepaare würden
grundsätzlich getrennt. "Falschbeurkundung":
Herr Jashari hat zu Gunsten eines Landsmanns ausgesagt, das Gericht
folgte seiner Aussage nicht. Den dahinter stehenden Konflikt mag sich
jeder selbst ausmalen. "Sozialbetrug":
Zu Beginn seines Aufenthalts, mit den Bestimmungen kaum vertraut, hat
Herr Jashari eine geringfügige Beschäftigung bei einer Gebäudereinigung
angenommen. Der Arbeitgeber versicherte ihm, das gehe in Ordnung, er
werde das regeln. Hat er nicht. Leidtragender: Herr Jashari. Bei dem
späteren gleichzeitigen Bezug von Sozialhilfe und Gehalt handelt
es sich um eine kurzzeitige Überschneidung, die vom Arbeitgeber
verursacht war. Die Jasharis sind für
mich immer noch anständige Menschen. Diejenigen, die sie mit Juristischen
und verwaltungstechnischen Rosstäuschertricks drangsaliert haben
und sie nun erfolgreich in die Nähe von Straftätern gerückt
haben, sind es nicht mehr. Thomas Ellinger, Kusterdingen, Gartenstraße 4 |