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         Schwäbisches 
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         Schwäbisches 
          Tagblatt vom 29. Januar 2003: 
        Ein Fest 
          für Avdijajs 
          
        Bürgerinitiative wünscht 
          sich Solidarität und Geld 
          
        GOMARINGEN (slo). Eine 
          große Benefizveranstaltung für die von Abschiebung bedrohte 
          Gomaringer Familie Avdijaj plant die Bürgerinitiative, die die 
          Familie unterstützt. Am Montag trafen sich rund 40 Lehrer, Eltern, 
          Freunde der Familie und Kirchengemeinderats-Mitglieder, um das weitere 
          Vorgehen zu beraten. 
            
        "Wir können im 
          Moment nicht viel mehr machen als Geld zu sammeln", sagte Moderator 
          Andreas Foitzik. Geld braucht die Familie für den Anwalt, den sie 
          inzwischen gewechselt hat - und, falls es doch zu einer Ausreise nach 
          Serbien kommt, für den Anfang dort. Aber nicht Geld allein hilft 
          der Familie, die nach zehn Jahren in Deutschland nach Serbien soll: 
          "Es geht auch um die Solidarität", so Foitzik. Dazu werden 
          Unterschriften gesammelt, wobei sich die Mitglieder der Initiative nicht 
          ganz einig waren, ob sich die Unterschriftensammlung auf Gomaringen 
          beschränken oder ausgeweitet werden soll. ,;Die Familie ist doch 
          hier integriert, wir wollen sie ja in Gomaringen behalten", argumentierten 
          einige. Das überzeugte, zumal man vor allem mit humanen Argumenten 
          und weniger mit politischen unterstützen will. Und Foitzik meinte: 
          "Tausend Gomaringer Unterschriften bringen vielleicht mehr als 
          5000 aus Baden-Württemberg." 
          Seit einigen Tagen schon liegen in etlichen Gomaringer Geschäften 
          Unterschriftenlisten aus, aber die Sammlung soll noch erweitert werden. 
          Persönlich wollen die Mitglieder Leute ansprechen, überlegt 
          wurde auch, ob vielleicht Schüler auf dem Markt und vor Lebensmittelgeschäften 
          Unterschriften sammeln könnten. 
           
        Solidarität erreichen 
          und Geld sammeln will die Gruppe mit einer Benefizveranstaltung, bei 
          der verschiedene Gruppen und Einzelpersonen auftreten sollen. Ideen 
          gab es haufenweise und fast jeder, der im Sportheim saß, erklärte 
          sich bereit, einen der Vereine oder Künstler anzusprechen. Das 
          soll schon in den nächsten Tagen geschehen, denn die Zeit wird 
          knapp: Der Petitionsausschuss des Landtags beschäftigt sich entweder 
          schon am Montag, 17. Februar oder Mitte März mit dem Fall Avdijaj. 
           
        Enttäuscht waren die 
          Mitglieder der Initiative, dass bisher von den angeschriebenen Politikern, 
          darunter Sozialminister Friedhelm Repnik, Innenminister Thomas Schäuble 
          und Kultusministerin Annette Schavan, keinerlei Reaktion gekommen ist. 
           
        INFO 
          Das nächste Treffen der Bürgerinitiative für die 
          Avdijajs ist am Montag, 10. Februar, um 20 Uhr im Sportheim Gomaringen. 
            
          
        Leserbriefe
        Empörung 
          über die Abschiebung der Familie Avdijaj aus Gomaringen. 
           
        »Edvin muss bei 
          uns bleiben« 
           
        Mit Empörung haben wir 
          erfahren, dass unser Mitschüler und Freund Edvin Avdijaj und seine 
          Eltern und Geschwister in den nächsten Wochen nach Belgrad abgeschoben 
          werden sollen. Wir sind fassungslos, betroffen, geschockt! 
           
        Edvins Familie ist keine 
          typische Ausländerfamilie. Seit zehn Jähren leben die Avdijajs 
          in Deutschland, seit neun Jahren in Gomaringen, und seit dieser Zeit 
          bemühten und bemühen sie sich, friedlich, anständig und 
          konfliktlos mit der Gomaringer Bevölkerung zusammenzuleben. Gomaringen 
          ist ihre Heimat geworden, besonders für Edvin und seine Geschwister 
          Elvira und Elvir. Sie beherrschen alle Deutsch, nicht aber Serbisch. 
          Wie sollen sie sich da in Belgrad zurecht finden? Es ist für uns 
          unvorstellbar, von einem Tag zum andern in ein Land abgeschoben zu werden, 
          in dem man keine Wohnung, keine Verwandten und keine Freunde hat. Wie 
          soll so etwas gehen? 
           
        Uns schwirren so viele Fragen 
          im Kopf herum, die uns niemand beantworten kann. Warum können Politiker 
          so unmenschlich sein und uns einen Freund nehmen, obwohl sie doch so 
          menschliche Grundgesetze geschaffen haben? Da ist von Ehre des Menschen 
          die Rede! In Gemeinschaftskunde lernten wir, dass die Schüler laut 
          Landesverfassung von Baden-Württemberg im Geiste christlicher Nächstenliebe 
          und zur Brüderlichkeit aller Menschen zu erziehen sind. Sieht die 
          Praxis im Alltag so aus? 
           
        Brigitte Hartmeyer, Nehren, 
          Schule-Straße 45 als Klassensprecherin für die Klasse 7c 
          der Realschule Steinlach-Wiesaz 
              
        Weitere 
          Texte zur Kusterdinger und Gomaringer Weihnachtsabschiebung im Schwäbischen 
          Tagblatt vom 30. Januar 2003 
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