Weihnachten 2002
 

Adeste fideles?
Wo bleiben wir Christen?
Lasst uns den wenigen mutigen nach "Bethlehem" folgen!

Pressestimmen zur Kusterdinger und Gomaringer Weihnachtsabschiebung


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Schwäbisches Tagblatt vom 29. Januar 2003:

Ein Fest für Avdijajs

Bürgerinitiative wünscht sich Solidarität und Geld

GOMARINGEN (slo). Eine große Benefizveranstaltung für die von Abschiebung bedrohte Gomaringer Familie Avdijaj plant die Bürgerinitiative, die die Familie unterstützt. Am Montag trafen sich rund 40 Lehrer, Eltern, Freunde der Familie und Kirchengemeinderats-Mitglieder, um das weitere Vorgehen zu beraten.

"Wir können im Moment nicht viel mehr machen als Geld zu sammeln", sagte Moderator Andreas Foitzik. Geld braucht die Familie für den Anwalt, den sie inzwischen gewechselt hat - und, falls es doch zu einer Ausreise nach Serbien kommt, für den Anfang dort. Aber nicht Geld allein hilft der Familie, die nach zehn Jahren in Deutschland nach Serbien soll: "Es geht auch um die Solidarität", so Foitzik. Dazu werden Unterschriften gesammelt, wobei sich die Mitglieder der Initiative nicht ganz einig waren, ob sich die Unterschriftensammlung auf Gomaringen beschränken oder ausgeweitet werden soll. ,;Die Familie ist doch hier integriert, wir wollen sie ja in Gomaringen behalten", argumentierten einige. Das überzeugte, zumal man vor allem mit humanen Argumenten und weniger mit politischen unterstützen will. Und Foitzik meinte: "Tausend Gomaringer Unterschriften bringen vielleicht mehr als 5000 aus Baden-Württemberg."
Seit einigen Tagen schon liegen in etlichen Gomaringer Geschäften Unterschriftenlisten aus, aber die Sammlung soll noch erweitert werden. Persönlich wollen die Mitglieder Leute ansprechen, überlegt wurde auch, ob vielleicht Schüler auf dem Markt und vor Lebensmittelgeschäften Unterschriften sammeln könnten.

Solidarität erreichen und Geld sammeln will die Gruppe mit einer Benefizveranstaltung, bei der verschiedene Gruppen und Einzelpersonen auftreten sollen. Ideen gab es haufenweise und fast jeder, der im Sportheim saß, erklärte sich bereit, einen der Vereine oder Künstler anzusprechen. Das soll schon in den nächsten Tagen geschehen, denn die Zeit wird knapp: Der Petitionsausschuss des Landtags beschäftigt sich entweder schon am Montag, 17. Februar oder Mitte März mit dem Fall Avdijaj.

Enttäuscht waren die Mitglieder der Initiative, dass bisher von den angeschriebenen Politikern, darunter Sozialminister Friedhelm Repnik, Innenminister Thomas Schäuble und Kultusministerin Annette Schavan, keinerlei Reaktion gekommen ist.

INFO Das nächste Treffen der Bürgerinitiative für die Avdijajs ist am Montag, 10. Februar, um 20 Uhr im Sportheim Gomaringen.

Leserbriefe

Empörung über die Abschiebung der Familie Avdijaj aus Gomaringen.

»Edvin muss bei uns bleiben«

Mit Empörung haben wir erfahren, dass unser Mitschüler und Freund Edvin Avdijaj und seine Eltern und Geschwister in den nächsten Wochen nach Belgrad abgeschoben werden sollen. Wir sind fassungslos, betroffen, geschockt!

Edvins Familie ist keine typische Ausländerfamilie. Seit zehn Jähren leben die Avdijajs in Deutschland, seit neun Jahren in Gomaringen, und seit dieser Zeit bemühten und bemühen sie sich, friedlich, anständig und konfliktlos mit der Gomaringer Bevölkerung zusammenzuleben. Gomaringen ist ihre Heimat geworden, besonders für Edvin und seine Geschwister Elvira und Elvir. Sie beherrschen alle Deutsch, nicht aber Serbisch. Wie sollen sie sich da in Belgrad zurecht finden? Es ist für uns unvorstellbar, von einem Tag zum andern in ein Land abgeschoben zu werden, in dem man keine Wohnung, keine Verwandten und keine Freunde hat. Wie soll so etwas gehen?

Uns schwirren so viele Fragen im Kopf herum, die uns niemand beantworten kann. Warum können Politiker so unmenschlich sein und uns einen Freund nehmen, obwohl sie doch so menschliche Grundgesetze geschaffen haben? Da ist von Ehre des Menschen die Rede! In Gemeinschaftskunde lernten wir, dass die Schüler laut Landesverfassung von Baden-Württemberg im Geiste christlicher Nächstenliebe und zur Brüderlichkeit aller Menschen zu erziehen sind. Sieht die Praxis im Alltag so aus?

Brigitte Hartmeyer, Nehren, Schule-Straße 45 als Klassensprecherin für die Klasse 7c der Realschule Steinlach-Wiesaz

Weitere Texte zur Kusterdinger und Gomaringer Weihnachtsabschiebung im Schwäbischen Tagblatt vom 30. Januar 2003




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